Historische Bauwerke & Denkmäler

Baareschesser-Denkmal

Lahnufer am Fährweg

Die Figur „Baareschesser“ versinnbildlicht den Spitznamen „Baare“ der Einwohner Niederlahnsteins. Zur Reinhaltung des Brunnenwassers brachten die Bewohner des rechten Lahnufers schon im Mittelalter große Opfer. In Ermangelung frischen Quellwassers mussten sie sich mit Grundwasser versorgen und verzichteten auf die Anlage von Sickergruben. Zur Sauberhaltung des Grundwassers benutzten sie stattdessen als Toilette die „Bahre“. Die „Bahreschisser“
leisteten so schon vor vielen hundert Jahren einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz.

Die Bewohner der ehemaligen Stadt Oberlahnstein dagegen werden die „Heinze“ genannt. Der „Heinz“ ist der Gemeindebulle. Dessen Stall, der sogenannte „Heinzebungert“, befand sich am Salturm. Von hier bis zur Lahn, dort wo sich heute der Hafen ausbreitet, war eine große Wiese. Diese Heinzewiese wurde von der Stadt dem Bauern zur Verfügung gestellt, der den „Heinz“ versorgte. Auch die Bauern der ehemaligen Stadt Niederlahnstein mussten mit ihren Kühen zu diesem Bullen und so entstand der Ausspruch „Mir giehn bei die Heinze“, so bekamen die Oberlahnsteiner ihren Spitznamen.

Burg Lahneck

Die spätstaufische Burg der Erzbischöfe und Kurfürsten von Mainz wurde um das Jahr 1245 zum Schutz des Gebiets an der Lahnmündung erbaut. Die rechteckige Kernburg ist von vier Gebäudeflügeln und einer Schildmauer mit Ecktürmen umgeben. Der fünfeckige Bergfried ist 29m hoch, an der Nordseite erhebt sich der Palas. Die Burgkapelle ist dem heiligen Ulrich geweiht.

Im Dreißigjährigen Krieg fiel Burg Lahneck den Zerstörungen der Schweden zum Opfer, weitere Vernichtungen erfolgten 1689 durch die Fran­zosen. Im Anblick der Ruine schrieb Goethe im Jahre 1774 seinen Geistesgruß.

Zwischen 1852-1937 wurde Burg Lahneck im Stil englischer Gotik wieder aufgebaut und befindet sich seit 1850 in Privatbesitz.

Verschiedene Sagen sind mit der Burg verknüpft: 

Die Tempelritter nutzten sie nach ihrer Ächtung im 12. Jahrhundert als Zufluchtsort. Die letzten zwölf Tempelherren flohen mit dem Schwur in die Burg, dass keiner von ihnen sie lebend wieder verließe – und sollen nach heldenhaftem Kampf gefallen sein.

Ebenso bekannt ist die Geschichte des schottischen Fräuleins Idilia Dubb, das im Jahre 1851 mit seiner Familie das Rheintal bereiste und auf dem Turm tragisch den Hungertod gefunden haben soll.

Salhof

Salhofplatz 3

Der fränkische Königshof Salhof wurde erstmals im Jahre 977 urkundlich erwähnt. Die ältesten Bauteile des heutigen Gebäudes stammen aus den Jahren 1150 bis 1170. Im Jahre 1686 wurde der Salhof durch Johann Freiherr vom und zum Stein barock umgestaltet und erweitert.
Heute dient das 1969 renovierte Gebäude als Empfangssaal und beherbergt Räume der Stadtverwaltung. 
In die Stadtmauer eingefügt befindet sich das Tympanon Relief, ein Kalksteinrelief aus dem 12. Jahrhundert. Am Münzbrunnen mit dem Wappen der Stadt Lahnstein sind verschiedene römische Münzen und Lahnsteiner Golddukaten angebracht.

Altes Rathaus

Hochstraße 32

Der rheinische Fachwerkbau mit seiner gotischen Halle im Erdgeschoss stammt aus dem 15. Jahrhundert. Dort befanden sich einst die Markt­halle und die Gerichtslaube. Besonders auffällig ist der barocke Glockendachreiter mit der alten Feuerglocke. Im Inneren des Gebäudes sind noch Reste der mittelalterlichen Malerei und der barocken Stuckdecke erhalten. Die Gemälde in der Halle zeigen die Absetzung des Königs Wenzel von Böhmen im Jahre 1400 in Lahnstein.

Martinsschloss

Schlossstraße 1

Die Zollburg der Erzbischöfe und Kurfürsten von Mainz wurde ab dem Jahre 1298 erbaut. Der 28m hohe gotische Hauptturm diente auch als Eckbastion der Stadtbefestigung. Nordflügel, Tormauer mit Wehrgang und Pechnase stammen aus dem 14. Jahrhundert, der Südflügel wurde um 1498 erbaut. 
Die Schlosskirche war die erste evangelische Kirche in Lahnstein und dem heiligen Bartholomäus geweiht. Die alte Wehrmauer ist an der Außenseite des Südflügels noch sichtbar. Heute befindet sich das Schloss in Privatbesitz und beherbergt unter anderem das CCO-Fastnachtsmuseum.

Stadtmauerhäuschen

Hintermauergasse 15

Um 1700 wurde das Stadtmauerhäuschen in der Hintermauergasse erbaut. Die Zimmer reichen bis in die Bogennischen der Stadtmauer. Einst diente es als Herberge für Nachtwächter, später wurde es zu einem Wohnhaus. Um 1900 wohnte darin ein Ehepaar mit seinen acht Kindern.

Heute beherbergt es eine Nebenstelle des Stadtmuseums. Als Wohnhaus im Stil der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts das Leben eingerichtet, veranschaulicht es das Leben vergangener Jahrhunderte. 

Wirtshaus an der Lahn

Lahnstraße 8

Der Zollturm der Kurfürsten von Trier, ein mittelalterlicher Massivbau mit abgerundeter Schmalfront, wurde ab dem Jahre 1348 erbaut. Das Wirtshaus ist ein dreigeschossiger Fachwerkbau mit steinernem Erdgeschoss aus dem Jahre 1697, der pavillonartige Fachwerkbau stammt aus dem Jahre 1741. Bekannt, berühmt und berüchtigt ist das Wirtshaus auch durch das Lied „Die Wirtin an der Lahn“, dessen Entstehung bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht. Heute sind etwa 750 Strophen bekannt, zu denen noch immer weitere hinzukommen. Am 18. Juli 1774 verließ Goethe auf seiner Lahnfahrt das Schiff, um mit Lavater und Basedow hier das Mittagsmahl einzunehmen und ebenfalls eine Strophe hinzuzudichten.

Villa Didier (Maximilians Brauwiesen)

Didierstraße 25

Im Juni 1890 wurde der Grundstein für die größte Industrieanlage in Niederlahnstein gelegt, die Stettiner Chamotte-Fabrik Actien-Gesellschaft, vormals Didier. Das Werk suchte neben den Anlagen in Stettin und Gleiwitz einen weiteren Industriestandort in Westdeutschland, sodass zwischen Bahn und Rhein die Fabrik auf einem Areal von 200 Metern Länge und 33 Metern Breite errichtet wurde. Neben dem Fabrikgebäude waren ein dreistöckiges Direktionsgebäude, ein zweieinhalbstöckiger Wohnbau für die Beamten und zwei Arbeiterwohnhäuser geplant.
Nach aufwendigen Um- und Anbauarbeiten an dem direkt am Rhein gelegenen Schamotte-Schlösschen aus dem 19. Jahrhundert, eröffnete hier 1995 ein Gastronomieerlebnis der gemütlichen Art.

Historisches Wasserkraftwerk Friedrichssegen

Ahlerhof

Das Wasserkraftwerk, ein Putzbau mit Backsteingliederung, ist eines der ältesten in Deutschland und wurde im Jahre 1906 erbaut. 1915 wurde es vergrößert, Umbauten und Erweiterungen der Maschinenanlage erfolgten 1937, wodurch sich die Leistungskraft um 30% erhöhte. Die Drehstromgeneratoren von 1906 und die Turbinen von 1937 befinden sich noch heute im Betrieb.