Ein Tag in Lahnstein

Stadterkundung auf eigene Faust

Sie haben nur einen Tag, um Lahnstein zu erkunden? Wir haben einen Vorschlag für Sie, wie Sie die Stadt mit ihren Highlights entdecken!

Start auf dem Salhofplatz

Beginnen Sie Ihre Tour auf dem Salhofplatz in Oberlahnstein. Der fränkische Königshof Salhof, erstmals 977 urkundlich erwähnt, hat eine reiche Geschichte. Die ältesten Teile des heutigen Gebäudes stammen aus den Jahren 1150 bis 1170, barock umgestaltet und erweitert wurde es im Jahr 1686 durch Johann Freiherr vom und zum Stein. Heute befindet sich hier ein Empfangssaal und die Touristinformation Lahnstein. Hier erhalten Sie umfangreiches Infomaterial zu kulturellen Angeboten der Region.

In der Stadtmauer ist ein Kalksteinrelief aus dem 12. Jahrhundert eingelassen, am Münzbrunnen hängen römische Münzen und Golddukaten. 

Der 26 Meter hohe Hexenturm aus dem Jahr 1324 beherbergt heute das Museum der Stadt mit Wappen, Siegeln und Urkunden.

Entlang der Stadtmauer

Sie spazieren weiter entlang der historischen Stadtmauer, die Ihnen mit ihren zahlreichen Verteidigungstürmen noch heute einen eindrucksvollen Einblick in die jahrhundertealte Geschichte der territorialen Verhältnisse gewährt.

Hinein in die Hintermauergasse führt der Weg Sie vorbei am Bürgerturm, der im Jahr 1324 im Auftrag des Mainzer Kurfürsten erbaut wurde. An dem ungefähr 14 Meter hohen Turm aus Bruchsteinmauerwerk ist noch heute der frühere Wehrgang erkennbar.

Folgen Sie der Gasse bis zu einem der kuriosesten Gebäude am Mittelrhein: dem Stadtmauerhäuschen. Das barocke Fachwerkhaus wurde um das Jahr 1700 vor zwei Bögen der Stadtmauer errichtet, seine Zimmer nutzen die Bogennischen der mittelalterlichen Wehrmauer geschickt aus. Mit nur 42 Quadratmetern Wohnfläche in zwei Stockwerken handelt es sich im wahrsten Sinne des Wortes um ein Lahnsteiner Kleinod.

Im Volksmund ist überliefert, dass es als Herberge des Torwächters vom Viehtor diente. woran die Malerei an der Vorderseite erinnert. 1826 erbte Josef Gärtner das Haus „An der Mauer“. 1897 wurde es von einer elfköpfigen Familie bewohnt.

Das Gebäude wurde umfangreich saniert und als Nebenstelle des städtischen Museums so hergerichtet, wie es um das Jahr 1900 ausgesehen haben könnte.

Neben dem Stadtmauerhäuschen befindet sich heute eine der letzten der früher zahlreich vorhandenen Wasserpumpen, die Anfang des 19. Jahrhunderts der Trinkwasserversorgung der Stadt dienten. Es handelt sich um eine gusseiserne Pumpe mit schmiedeeisernen Verzierungen. Der gusseiserne Trog ist ein frühes Zeugnis der gründerzeitlichen Eisenhütte am Fuße der Ruppertsklamm.

Vorbei am kleinen Wehrturm geht es weiter bis zum Pulverturm. Dieser 26 Meter hohe Rundturm aus Bruchsteinmauerwerk markierte ehemals die Südostecke der Stadtbefestigung. Sein Eingang lag hoch über dem Wehrgang der Stadtmauer und war nur mittels einer Leiter zugänglich. An der Angriffsseite befindet sich hoch oben ein Sandsteinrelief des vor dem Kruzifix knienden Mainzer Erzbischofs Johann II. von Nassau, der den Turm 1411 vollendete.

Spazieren Sie vorbei an den schönen Fachwerkhäusern bis zum Ende der Gasse.

Doppelte Rathaus-Route

Machen Sie einen Schlenker nach rechts in die Hochstraße bis zum Alten Rathaus, das seit mehr als 500 Jahren das Gesicht Oberlahnsteins prägt. Das Gebäude mit dem individuellen, die Feuerglocke tragenden Dachreiter ist nicht nur ein sehr schönes Beispiel früher rheinischer Fachwerkarchitektur, es zählt auch zu den ältesten Fachwerk-Rathäusern Deutschlands. Bereits im 15. Jahrhundert wurde es an zentraler Stelle am Marktplatz errichtet. Der imposante Bau zeigt eindrucksvoll die Bedeutung der Stadt im ausgehenden Mittelalter. Vor dem Gebäude befindet sich der alte Marktplatz mit dem mittelalterlichen Marktbrunnen und der Hospitalkapelle.

Ihr Weg führt Sie weiter bis zum Rathaus der Stadt Lahnstein und der katholischen Kirche St. Martin. Älteste Bauteile der Kirche sind die um 1190 erbauten spätromanischen Chorflankentürme, die zu einer ehemaligen Basilika gehörten. Der gotische Chor mit zwei Kreuzgewölben entstand 1332, das barocke Mittelschiff im Hallenstil von 1775 bis 1777. Die Seitenschiffe mit den Seitenchören wurden 1895 bis 1899 angefügt. Trotz der vielen Baustile erscheint der Kirchenraum als harmonisches Ganzes und beherbergt eine wertvolle Stummorgel aus dem Jahre 1742. In den beiden Glockentürmen befindet sich ein repräsentatives Glockengeläut mit einem Gesamtgewicht von 13,6 Tonnen.

Durch die Rheinanlagen bis zu Schloss Martinsburg

Durch die Unterführung am Bahnhof Oberlahnstein gelangen Sie in die Rheinanlagen, die im Jahr 2029 zum Gelände der Bundesgartenschau gehören werden. Flanieren Sie entlang eines der längsten Flüsse Europas und genießen Sie die Aussicht auf Schloss Stolzenfels. Von hier aus haben Sie auch die Möglichkeit, eine Schifffahrt auf dem Rhein durch das Obere Mittelrheintal zu starten. 


Nach wenigen Minuten erreichen Sie Schloss Martinsburg, die Zollburg der Erzbischöfe und Kurfürsten von Mainz. Das imposante Gebäude wurde ab dem Jahr 1298 erbaut, der 28 Meter hohe gotische Hauptturm diente auch als Eckbastion der Stadtbefestigung. Nordflügel, Tormauer mit Wehrgang und Pechnase stammen aus dem 14. Jahrhundert, der Südflügel wurde um 1498 erbaut. Die alte Wehrmauer ist an der Außenseite des Südflügels noch sichtbar. Die Schlosskirche war die erste evangelische Kirche in Lahnstein und dem heiligen Bartholomäus geweiht. 

Heute befindet sich das Schloss in Privatbesitz und beherbergt das CCO-Fastnachtsmuseum.

Ab in den Wald

Ein Ausflug ins Grüne tut Körper und Seele gut. Daher führt Ihr Weg nun auf Lahnsteins Höhen in den Kur- und Heilwald. Licht und Schatten, eine besondere keimarme Luft, der Duft von Holz, Moos und feuchter Erde sowie das Rauschen der Blätter, Vogelgezwitscher und eine wohltuende Stille – der Kur- und Heilwald Lahnstein hat mit seinen positiven Eigenschaften eine breite gesundheitsfördernde Wirkung. Auf einer Waldfläche von 200 Hektar finden Sie verschiedene Bereiche mit einer breiten gesundheitsfördernden Wirkung, darunter der Achtsamkeits-Pfad, der Atem-Parcours, der Herz-Kreislauf-Pfad, der Fitness-Parcours sowie der Stoffwechsel-Pfad.

Erkunden Sie die Pfade auf einem Rundweg und testen Sie die verschiedenen Stationen. Passende Übungen werden Ihnen auf Hinweistafeln erläutert.

Der Parkplatz Spießborn ist Ausgangspunkt für fitte Besucher, vom Parkplatz an der L327 sind auch Menschen mit Einschränkungen oder Anfänger in wenigen Schritten mitten im Heilwald. 

Auch für kleine Besucher hat der Lahnsteiner Stadtwald viel zu bieten: Im Kinderheilwald rund um den Aspich können Kinder an 21 verschiedenen Stationen rennen, klettern, balancieren, suchen und erleben. Alle Sinne werden angesprochen und dabei Konzentration und Aufmerksamkeit, Kreativität, motorische und koordinative sowie psychische Fähigkeiten gestärkt.

Überall ist der Waldwichtel Till Begleiter und Helfer: Er zeigt den Kindern, was an den einzelnen Stationen zu tun ist. So können sich die Kinder gleich selbst ausprobieren und brauchen keine oder nur wenig Anleitung von den Großen, was auch das Selbstvertrauen stärkt.

Der Parcours ist mit Ausnahme der Berg- und Tal Treppe, des Waldlabyrinthes und des Spiegelganges auch mit dem Kinderwagen befahrbar. Der gesamte Rundweg dauert ungefähr zwei Stunden, auf halber Strecke, am Parkplatz, befinden sich zwei Waldtoiletten.


Ausklang

Ihren ereignisreichen Tag können Sie gemütlich bei einem erfrischenden Getränk und einem stärkenden Abendessen in einer der zahlreichen Gaststätten ausklingen lassen.

Wir wünschen Ihnen einen tollen Tag in Lahnstein!